King Bansah lecture: Behind the scenes

Reviewing the slides: Gabi, the Queen is checking the time and rushing us …

»One week after our lecture at TYPO Berlin 2010 I have time to check and share some photos. The days in Berlin were impressive. The speech went better than I wished in my sweetest dream. The people gave us very nice feedback, drunk all the AKOSOMBOs in ten minutes and gave us thundering applause. The King and me were very happy about that and we went out on the same day for a dinner with the whole team and friends. He ate ›Eisbein‹ and loved to underline the fact that he was the only real German at the table. It was fun!«

Read more (and enjoy additional images) in Julian Zimmermann’s Blog …

Blumen für die Blog-Redaktion

Die TYPO Berlin möchte an dieser Stelle der Live-Redaktion danken, die währen der drei Konferenztage hier im TYPOblog alle Highlights in Wort und Bild festgehalten hat – für die Daheimgebliebenen aber auch die Besucher, die den ein oder anderen Vortrag verpasst haben.
Unser besonderer Dank gilt Tanja Rastätter, die ihr Handwerk bei Slanted gelernt hat, sowie dem Fotografen und Autor Thorsten Wulff, der sowohl Bilder als auch pointierte Berichte beigesteuert hat. Julia Loder sorgte dafür, dass die TYPO-Fans über die sozialen Netze Twitter, Facebook und Flickr stets aktuell informiert waren. Weitere Blog-Autoren waren: Nicole Glur, Nadine Haegeli, Billy Nöldeke, Jeff Simons und Jürgen Siebert. Vielen Dank euch allen!

Foto: © Gerhard Kassner

Making of: Julian Smith – booed off the stage

Es war kurios: Die TYPO Berlin 2010 begann mit einem Pfeifkonzert und endete mit stehenden Ovationen. Das Pfeifkonzert war allerdings inszeniert. Ich habe eben auf YouTube das Making-of gefunden. Es ist unten eingebettet … zunächst das Original.

Der US-Internet-Filmemacher Julian Smith (23) dreht am Ende seiner Präsentation in der TYPOhall einen 40-Sekunden-Clip, in dem er ausgebuht wird. Diesen lädt er unmittelbar auf seinen YouTube-Kanal hoch. Zwei Minuten später kann der ganze Saal das Ergebnis auf der Leinwand bewundern. Danach twittert er den Link des Films an seine 11.500 Follower und bittet alle im Saal, die Nachricht zu »retweeten«. Innerhalb einer Stunde kommentieren über 100 Fans das Video auf Youtube … .

Wie er diesen Film gemeinsam mit dem Publikum inszenierte, zeigt das nachfolgende Video aus Zuschauersicht … Den Stiefel warf übrigens Carlos Segura.

Ergreifend: »Der König ist Kunde«

Ich möchte etwas ausführlicher über einen TYPO-Auftritt am Samstagabend berichten, wie es ihn in der 15-jährigen Geschichte der Konferenz noch nicht gegeben hat. Er endete mit stehenden Ovationen. Besucher hatten Tränen in den Augen. Gleich zwei Zuschauer fassten ihre Gefühle sinngemäß so zusammen: Ich möchte jetzt keinen weiteren Vortrag mehr ansehen – es kann nicht besser werden. Doch beginnen wir von vorne …

Foto: © Mirka Laura Severa

Angekündigt sind der Mannheimer Student Julian Zimmermann und sein Auftraggeber (»Kunde«), ein afrikanischer König, der seit Jahrzehnten in Deutschland lebt. Daher der burleske Titel des Vortrags: »Der König ist Kunde« … wir alle kannten den Leitsatz bisher in umgekehrter Anordnung. Julian Zimmermann ist ein Schlaks, 1,96 m groß, spindeldürr … und überaus charmant. Er spricht einige einführende Worte, um alsdann seinen Koreferenten, »den König«, auf die Bühne zu bitten. Applaus brandet auf. Doch der König kommt nicht, weil das vereinbarte akustische Signal ausbleibt.

Das Audiokabel steckt nicht im Präsentationsrechner, wie der rasch herbei eilende TYPO-Techniker Jochen Evertz nervös und bemüht feststellt. Da beugt sich Zimmermann mit den Worten »Ganz ruhig bleiben …« zu ihm hinunter, was ihm den ersten Szenenapplaus einbrachte, denn eigentlich hat im Moment nur einer auf der Bühne Grund nervös zu sein: der junge Vortragende. Der aber setzt – souverän wie ein TV-Nachrichtensprecher – zu einem zweiten Anlauf an: »OK, machen wir das jetzt noch mal … begrüßen Sie mit einem herzlichen Applaus: den König …«. Trommelklänge und Gesänge setzen ein, und nun erscheint er, in farbenfrohem Gewand, die goldene Krone auf dem Kopf, einen geschnitzten Stock in der rechten Hand, einen Wedel in der linken: Togbui Ngoryifia Céphas Kosi Bansah, König der Volksgruppe Hohoe Gbi Traditional Ghana, die zum 3-Millionen-Volk der Ewe im Osten Ghanas gehört.

Foto: © FontShop
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Danke, König Céphas Kosi Bansah

Es war der – im wahrsten Sinne des Wortes – krönende Abschluss der TYPO Berlin 2010: Die Vorstellung des neuen Erscheinungsbildes von Togbui Ngoryifia Kosi Olatidoye Céphas Bansah, König von Hohoe GBI Traditional Ghana. König Bansah regiert den Volksstamm der Ewe, die etwa 13 Prozent der Bevölkerung Ghanas ausmachen, von Deutschland aus. Dabei nutzt er moderne Kommunikationsmittel, inklusive E-Mail und Internet.

Der Mannheimer Student Julian Zimmermann überarbeitet im Rahmen seiner Bachelorarbeit die Internet-Seite des Königs und gestaltet erstmals eine visuelle identität für den Monarchen – positioniert in einem Koordinatensystem mit den Achsen exotisch und majestätisch. Wir werden in der kommenden Woche noch einmal ausführlich auf den bewegenden Auftritt eingehen, der die TYPO-Besucher verzauberte.

Zum ersten Mal in der 15-jährigen Geschichte der TYPO endete die Konferenz mit Standing Ovations: Viele Besucher hatten Tränen der Freude und Rührung in den Augen. Danke an König Bansah und der königlichen Familie, Dank an Julian Zimmermann und seinem Dozenten Bernhard Pompeÿ.

Foto © Thorsten Wulff

Dan Reynolds: Die Leidenschaft des jungen Multi-Script-Schriftgestalters

Der Amerikaner Dan Reynolds (1979), lebt seit 2001 in Deutschland, arbeitet als Fontentwickler bei Linotype und ist Dozent an der Hochschule Darmstadt. 2008 erwarb er den MA in Type Design der University of Reading (GB). Für seine jüngste Schrift Malabar erhielt er das TDC Certificate of Excellence in Type Design und die Silbermedaille der ED-Awards 2009. 2010 wurde Malabar mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Gold ausgezeichnet.

Dan Reynolds wollte schon immer eine Devanagari Schrift entwickeln. Devangari ist ein Schreibsystem aus Nordindien, das in vielen Sprachen verwendet wird, darunter in Sanskrit, Nepali und Hindi. Die Idee fiel nicht ganz aus heiterem Himmel; wie er selber sagt, verdankt er dies Fiona Ross und würdigt sie in einer kleinen Lobesrede. Fiona Ross führte in den 80er Jahren das Linotype Schriftzeitungsatelier in England. Zu einer Zeit, in der Print noch vorherrschend war, hielt Linotype 90% der Satzsysteme für alle Zeitungsschriften im arabischen Raum und in Indien. Reynolds war fasziniert von dem Gedanken, dass »mindestens 1 Milliarde von Menschen diese Schriften lesen«. 2007 nahm er sich bei Linotype ein Auszeit, um in der klosterähnlichen Abgeschiedenheit der University of Reading seiner Leidenschaft zu frönen. Nach 12 Monaten intensiven Studiums war es für Reynolds »wie selbstverständlich«, sich der komplexesten Aufgabe zu stellen, die er sich selber nur vorstellen konnte: Der Entwicklung einer Devangari Schrift, die schließlich als Malabar mehrfach ausgezeichnet wurde.

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